Einsatz von KI: Effizienz auf Kosten der Emotion

Einsatz von KI: Effizienz auf Kosten der Emotion

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In unserem neuesten Projekt haben wir das Potenzial von KI in der Videoproduktion erforscht. Unser Ziel war es langweiligen Content effizient und effektiv in ein Videoformat zu transformieren und damit den Inhalt von Dokumentationen (Confluence) konsumerfreundlich und ansprechend gestalten. Speziell im Bereich von Prozessmanagement erhoffen wir uns durch den Einsatz von KI im Umfeld von Wissensmanagement einen Mehrwert.

Mithilfe einer KI wurde ein vollständiges Video einer Person erstellt. Auf der Basis dieser Daten wurde ein wiederverwendbarer Avatar von unserer Kollegin aus dem Agile Solutions-Team generiert. Dieser Avatar hat uns eine erhebliche Menge an Zeit erspart, die normalerweise für das Filmen, Bearbeiten und die Nachbearbeitung notwendig wäre. Dennoch haben die Ergebnisse einige interessante Kompromisse aufgezeigt.

Die Effizienz der KI

Ein Vorteil war die beeindruckende Effizienz der KI. Ein Prozess, der normalerweise Tage oder sogar Wochen in Anspruch nimmt, wurde auf wenige Stunden reduziert.

Ein kurzer Überblick, wie die KI unseren Arbeitsablauf optimierte:
  • Skripterstellung: Die KI unterstützte uns bei der Erstellung des Skripts anhand der bereitgestellten Themen und Schlüsselpunkte.
  • Stimmsynthese: Fortgeschrittene KI-Modelle lieferten eine realistische Sprachsynthese, wodurch ein menschlicher Sprecher überflüssig wurde.
  • Avatar-Erstellung: Durch KI-generierte Avatare konnten wir eine digitale Person erschaffen, die das Skript überzeugend präsentierte.
  • Bearbeitung: KI-Algorithmen übernahmen den Bearbeitungsprozess, sorgten für fließende Übergänge und synchronisierten die Audiodatei mit den Lippenbewegungen des Avatars.

Anstatt uns mit technischen Details aufzuhalten, ermöglichte es uns der automatisierte Prozess verstärkt auf kreative Aspekte und strategische Planung zu fokussieren. Wir erhielten ein "fertiges Video", ohne die Notwendigkeit von Aufnahmen oder umfangreicher Bearbeitung, was uns enorm viel Zeit ersparte.

Real vs. KI: hier der direkte Vergleich der beiden Videos. 

Der emotionale Kompromiss

Trotz der erzielten Effizienzgewinne wies das Endprodukt deutliche Mängel auf. Das KI-generierte Video hatte nicht die emotionalen Tiefe und Authentizität, die eine menschliche Darbietung mit sich bringt.

Folgende Punkte waren auffällig:
  • Emotionale Ausdruckskraft: Obwohl der KI-Avatar menschliche Ausdrücke imitierte, wirkten diese häufig steif und unnatürlich. Die feinen Nuancen echter menschlicher Emotionen fehlten.
  • Stimmton: Der KI-generierte Stimme, obwohl klar und präzise, mangelt es an Wärme und Tonvariationen, die Gefühle und Engagement vermitteln.
  • Zuschauerbindung: Die künstliche Natur der Präsentation war für das Publikum spürbar, was die Verbindung zum Inhalt beeinträchtigte. Eine authentische menschliche Präsenz schafft eine Bindung, die die KI derzeit nur schwer reproduzieren kann.

Diese Punkte verdeutlichen, dass trotz der technologischen Fortschritte das menschliche Gespür und die Authentizität in der Videoproduktion weiterhin von unschätzbarem Wert sind.

Für uns geht es jetzt darum die KI zu verbessern. Wir werden weiter daran arbeiten, indem wir angeben, welche Gefühle am intensivsten wahrgenommen werden und am besten funktionieren. Wir sind uns sicher, dass weitere Erfahrung und Testschleifen zu der gewünschten Verbesserung beitragen. Sicherlich werden wir das Thema KI im Wissensmanagement in den nächsten Beiträgen wieder aufgreifen, uns zumindest lässt es keine Ruhe. Wir wollen die spannenden Jobs in der Prozessberatung machen. Wiederkehrende langweilige Aufgaben soll doch bitte die KI für uns erledigen.

KI als Ergänzung nicht als Ersatz

Unser Experiment hat bestätigt, dass der Einsatz von KI-Technologie unabhängig von ihrer Fortschrittlichkeit, in dem Bereich von Knowledge Management, als Werkzeug zur Unterstützung und Verbesserung menschlicher Arbeit betrachtet werden sollte und nicht als Ersatz.

Folgende Aspekte haben wir bewertet:
  • Kreative Entscheidungsfindung: Die Spontanität und Intuition eines menschlichen kreativen Kopfes bringen einen unschätzbaren Wert mit sich. KI fehlt bis dato die Fähigkeit, nuancierte kreative Entscheidungen zu treffen, wie sie von Menschen meisterhaft getroffen werden.
  • Authentizität: Zuschauer*innen schätzen und resonieren mit echten menschlichen Erfahrungen und Emotionen. Erst der menschliche Touch verleiht dem Inhalt Authentizität und Nachvollziehbarkeit.
  • Forschung und Erfahrung sind erforderlich: Es ist notwendig, mit der Technologie zu arbeiten, um ein Gefühl dafür zu bekommen, wie ein Zusammenarbeitsmodell überhaupt funktioniert. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es wichtig zu erkennen, dass die Zusammenarbeit zwischen Menschen und KI eine synergetische Beziehung darstellt, in der die Stärken beider Seiten kombiniert werden.
Fazit

Die KI ergänzt in ihrem aktuellen Zustand die menschliche Anstrengung, kann jedoch den unverzichtbaren menschlichen Touch nicht ersetzen. Unser Weg mit KI-generierten Videos war aufschlussreich, und wir freuen uns darauf, das Gleichgewicht zwischen Technologie und menschlicher Kreativität weiter zu erforschen. Auch wenn die KI noch viel menschliche Unterstützung benötigt, werden wir weiter mit ihr arbeiten. Unser Ziel ist es Möglichkeiten zu finden, um Aufgaben zu automatisieren und zu beschleunigen, ohne dass die Qualität darunter leidet. Speziell im Bereich von Wissensmanagement sehen wir es schon heute als unverzichtbare Ergänzung zur reinen schriftlichen Dokumentation. Nicht das Lernverhalten der Kollegen muss sich ändern, sondern wir müssen Lerninhalte und Wissen so aufbereiten, dass es einfach und benutzerfreundlich konsumiert werden kann.

FINAL_BUPS_Einsatz von KI - Effizienz auf Kosten der Emotion (2)

 

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